Energie aus Biomasse – die Erfolgsbilanz Oberösterreichs

"Unser Holz schafft in Österreich Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Die Energiewende ist ohne energetische Nutzung dieses Rohstoffes nicht machbar. Die regionale Versorgung mit Energieholz sichert Wärme und bei Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) auch Strom, im Gegensatz zum immer unsicherer werdenden Erdgas oder Erdöl!“ Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger

 

Oberösterreichs energiepolitisches 2030-Ziel
"Oberösterreichs energiepolitisches Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 seinen Energiebedarf für Raumwärme sowie seinen Strombedarf vollständig mit Erneuerbaren Energien abzudecken. Die - aufgrund des fortschreitenden Klimawandels - dringend notwendigen Ziele können nur durch eine vollständige Energiewende, weg von fossiler hin zu regenerativer, heimischer Energie erreicht werden. Nützen wir die Vielfalt der Natur, um eine ökologisch nachhaltige und ökonomisch sinnvolle Energieversorgung zu sichern.", fordert Hiegelsberger.

"Die verstärkte Nutzung der CO2-neutralen Energieträger erhöht den nationalen Selbstversorgungsgrad samt Wertschöpfung und führt zu einer Umstrukturierung der heimischen Wirtschaft in Richtung eines zukunftsfähigen Energiesystems. Davon profitieren nicht nur die Wirtschaft, das Klima, die Umwelt und die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher, sondern insbesondere die kommenden Generationen - unsere Kinder und Enkelkinder," ist sich Agrar-Landesrat Hiegelsberger sicher. 

Oberösterreichs nachhaltige Waldwirtschaft
Oberösterreichs Waldfläche beträgt 498.000 ha laut der Österreichischen Waldinventur 2007/09. Dies entspricht einem Bewaldungsprozent von 41,6 %. Gegenüber der letzten Inventur 2000/02 hat die Waldfläche in Oberösterreich um 4.000 ha zugenommen. Im oberösterreichischen Wald steht ein Holzvorrat von 163 Mio. Festmeter. Dem jährlichen Zuwachs von 4,7 Mio. Vorratsfestmetern steht die Nutzung von 3,9 Mio. Vorratsfestmetern gegenüber. Das heißt, es wächst in Oberösterreichs Wäldern nach wie vor mehr Holz zu als geerntet wird.

"Die oberösterreichischen Waldbesitzer zeigen vor, wie die natürliche Ressource Wald für viele Generationen erhalten bleibt. Das Prinzip der Nachhaltigkeit wird von unseren Bauern gelebt. Trotz den immer wiederkehrenden großen Schadholzmengen durch Stürme, Schnee und Borkenkäfer in den vergangenen zehn Jahren ist die Waldbewirtschaftung in Oberösterreich nach wie vor nachhaltig. Biomasse hat nach wie vor Potenzial", ist Hiegelsberger überzeugt.

Holznutzung ist Klimaschutz
Oberösterreich wird den erfolgreichen Weg bei Umwelt- und Klimaschutz weitergehen. Bereits 3,4 Mio. Tonnen Biomasse werden in privaten Haushalten, Industrie, Landwirtschaft und Gewerbe pro Jahr in Oberösterreich energetisch verwertet und dadurch rund 3,25 Mio. Tonnen CO2 eingespart.

"Diese positive Entwicklung zeigt sich auch bei der Förderung von Biomasseheizungen für die heimischen Bäuerinnen und Bauern. Seit 2007 wurden mit insgesamt 6,74 Mio. Euro Fördermittel (Bund, Land, EU) 122 Projekte unterstützt und rund 20 Mio. an Investitionsvolumen ausgelöst.", verweist Hiegelsberger auf die aktuelle Förderstatistik.


Quelle: Amt der OÖ. Landesregierung

Biomasse stärkt die heimische Wertschöpfung
Alleine in Oberösterreich gibt es durch die Bioenergie 2.500 Arbeitsplätze und 540 Mio. Euro Umsatz. Rund 30 % aller installierten automatischen Biomasse-Kleinfeuerungsanlagen stehen in Oberösterreich. Das sind etwa 47.000 Anlagen, davon zirka 20.000 Pelletsheizungen. Zusätzlich werden in Oberösterreich 68.000 Scheitholzanlagen betrieben.

Oberösterreichs Biomasse-Heizungen im Überblick:
In Oberösterreich sind installiert:
· 47.000 Hackgut- und Pelletsheizungen
· 68.000 Scheitholzanlagen (Stückgutkessel)
· 26.000 Einzelöfen

In Oberösterreich gibt es 314 bäuerliche Biomasse-Nahwärmeanlagen:
· 5.600 Wärmekunden werden mit nachhaltiger, einheimischer Wärme versorgt
· 4.700 Landwirte liefern das Hackgut
· 268.000 kW installierte thermische Leistung
· erzeugen Wärme aus etwa 804.000 srm Hackgut (ca. 321.600 fm)
· 60,3 Mio. Liter Heizöl werden ersetzt
· 156.000 Tonnen CO2 werden eingespart

Bioenergie schafft mehr Energie als alle anderen Erneuerbaren zusammen
"Es werden noch immer über 60 % des Endenergieverbrauches Österreichs mit Erdöl und Erdgas abgedeckt - das ist eine erschreckend hohe Abhängigkeit von fossiler Energie aus Krisengebieten." gibt Obmann Ludwig Mayrhofer zu bedenken.

Mit 39 % am Endenergieverbrauch deckt der Energieträger Öl noch immer den größten Anteil ab. Jedoch schon an zweiter Stelle, mit 31 % befinden sich die Erneuerbaren Energieträger. Gefolgt von Gas mit 24 %. Einen kleinen Teil nehmen die Kohle (4 %) und die energetische Verwertung von Abfall (nicht erneuerbar) mit 2 % ein.

Energieträgermix an Österreichs Endenergieverbrauch 2011

Quelle: Bioenergie - Basisdaten 2013, Österreichischer Biomasse-Verband

Exkurs - Definition Endenergieverbrauch: Endenergie ist der nach Energiewandlungs- und Übertragungsverlusten übrig gebliebene Teil der Primärenergie, da bei der Umwandlung ein Teil der Energie verloren geht (bzw. physikalisch korrekter in nicht mehr weiter nutzbare Energieformen umgewandelt wird), ist die Summe des Endenergieverbrauchs geringer als die Summe des Primärenergieverbrauchs.

Österreich hat Vorreiterrolle im internationalen Vergleich
Gerade im internationalen Vergleich wird die Vorreiterposition Österreichs ersichtlich. So leistet die Biomasse den mit großem Abstand wichtigsten Beitrag zum Ausbau der Erneuerbaren. Auch wenn der prozentuelle Anstieg von Photovoltaik und Windenergie im Zentrum der Aufmerksamkeit steht, das Rückgrat der Erneuerbaren in Österreich bleibt nach wie vor die Bioenergie - Energie aus fester, flüssiger oder gasförmiger Biomasse - mit 58 % aller Erneuerbaren. Sie ist somit die bedeutendste erneuerbare Energiequelle, dicht gefolgt von der Wasserkraft mit 36 %.

Österreichischer Endenergieverbrauch an Erneuerbaren Energien 2011

Quelle: Bioenergie - Basisdaten 2013, Österreichischer Biomasse-Verband

Der Wärmesektor bleibt für die Biomasse der zentrale Markt in Österreich. Über 80 % der energetisch eingesetzten Biomasse entfallen auf den Wärmemarkt.

"Es ist auch jener Bereich, der dank moderner Technologie weiterhin hohes Zuwachspotenzial für Bioenergie aufweist. Trotz der privatwirtschaftlichen Unterstützung des Ölkesseltausches seitens der Mineralölindustrie kann der Trend zugunsten der Erneuerbaren nicht aufgehalten werden." erklärt Mayrhofer kämpferisch.

Österreich will im Jahr 2020 einen Anteil von 34% erneuerbarer Energie im Energiemix erreichen. Aktuell beträgt der Anteil der erneuerbaren Energie aus Biomasse, Kleinwasserkraft, Wind und Sonne bereits 31%. Ohne Bioenergie würde der Anteil jedoch bei maximal 12% stagnieren. Daher ist klar: Ohne Bioenergie gibt es keine Energiewende!

Biomasseverband Oberösterreich hilft bei der Umsetzung ökologisch und ökonomisch sinnvoller Projekte

"Der Biomasseverband OÖ ist der erste Ansprechpartner für die Umsetzung von ökologisch und ökonomisch sinnvollen Bioenergieprojekten - von der Idee bis zur Realisierung und der laufenden Betreuung." so Mayrhofer.

Oberösterreich vertraut auf die 20-jährige Erfahrung aus mehr als 300 Projekten, wie Biomasse-Nahwärmeanlagen, Wärme-Contracting, Biogasanlagen, Kraft-Wärme-Kopplung, Holzverstromung uvm. Der Biomasseverband Oberösterreich unterstützt bei Bioenergie-Projekten auch im Bezug auf die Finanzierung, die Errichtung und den laufenden Betrieb.

Der enorme Energiehunger unserer Gesellschaft macht eine nachhaltige Energieversorgung für die kommenden Jahrzehnte zur wahren Herausforderung. Mit erneuerbaren Energieträgern können wir eine umweltfreundliche, regionale und nachhaltige Versorgung gewährleisten.

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