Biomasse-Nahwärmeanlage
Nahwärme Kirchschlag

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Kurzbeschreibung der Nahwärme Kirchschlag

Die Idee

Im Jahr 2006 hatten mehrere Land- und Forstwirte die Idee, Kirchschlag mit Wärme aus Biomasse zu versorgen. Im Juni 2006 wurde es ernst und man wandte sich an den Biomasseverband OÖ. Ein Jahr später gründeten 25 Land- und Forstwirte gemeinsam mit der Gemeinde und der Pfarre eine Genossenschaft. Somit stand der Verwirklichung des Heizwerks-Projekts nichts mehr im Wege. Nach zweijähriger Planung und Bauzeit konnte im September 2009 das Heizwerk eröffnet werden. Der Biomasseverband hielt gemeinsam mit der Genossenschaft Informationsveranstaltungen bei den Bürgern ab um die offenen Fragen zu klären und begleitete die Betreiber während der Planung und beim Bau. 19 Anschlüsse konnten zu Beginn realisiert werden. Im Jahr 2012 entschloss sich auch ein nahe gelegener Wohnbauträger an das Nahwärmenetz anzuschließen. Die installierte Kesselleistung reichte für diesen Anschluss jedoch nicht mehr aus und somit trat die Genossenschaft wieder an den Biomasseverband heran um dieses Problem zu lösen. Der Biomasseverband plante die gesamte Erweiterung und begleitete durch den Bau.

Technik

Die Nahwärme Kirchschlag ist mittlerweile mit einer Doppelkesselanlage mit 650 kW und 320 kW ausgestattet. Ursprünglich wurde nur der größere Kessel montiert, durch den steigenden Wärmebedarf war es allerdings bald erforderlich einen weiteren Kessel einzusetzen. Dies hat zudem den Vorteil auch im Sommerbetrieb eine ideale und effiziente Versorgung zu gewährleisten. Die Brennstoffzufuhr erfolgt durch eine Schubstangen-Austragung. Die Leitungslänge beträgt mittlerweile mehr als 1,3 km und die Anschlussleistung der 25 Wärmeabnehmer insgesamt 1.350 kW.
Bei der Errichtung der Nahwärme-Anlage mitten im Ortszentrum wurde ein besonderes Augenmerk auf die Anpassung an das Ortsbild gerichtet. Dies konnte erreicht werden ohne die Funktionalität des Heizwerkes zu beeinflussen. Das Heizwerk wurde in einer Hanglage gebaut, wodurch die Befüllung des Hackgut-Lagers über eine Zufahrt im ersten Stock des Gebäudes erfolgt. Durch diese Bauweise wurde ein ausreichend großer Lagerraum geschaffen.

Heizwerk Kirchschlag - Heizhäuser sollen wie hier das Ortsbild bereichern, nicht stören!

Anlagenbetrieb

Die Rechtsform der Nahwärme Kirchschlag ist eine Genossenschaft. 27 Genossenschaftsmitglieder, bestehend aus 25 Land- und Forstwirten, der Gemeinde und der Pfarre, sind an der Nahwärme beteiligt. Der Hackgutverbrauch beträgt ca. 3.200 srm und wird von den Landwirten aus der Umgebung zur Verfügung gestellt. Dadurch bleibt die Wertschöpfung in der Region und der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wird entgegengewirkt.

Klimaschutz & Wertschöpfung

Durch den Betrieb der Anlage können jährlich 240.000 Liter Heizöl eingespart werden. Gleichzeitig reduziert sich somit der CO2-Ausstoß um mehr als 600 Tonnen. Durch den Bau des Heizwerkes vermindert sich der Kaufkraftabfluss aus der Region und es konnten sowohl beim Bau als auch beim Betrieb der Anlage Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden.

Übergabestation beim Wärmekunden
Bau des Wärmenetzes

Daten zum Heizwerk Kirchschlag

Kunden: 25 Wärmekunden
Betreiber: 27 Genossenschafter (25 Landwirte, Gemeinde, Pfarre)
Planung: Energie AG, Biomasseverband OÖ
Versorgung: die Betreiber liefern etwa 3.200 Srm Hackgut/Jahr
Anlage: Gilles mit 650 kW, Fröling mit 320 kW
Ersparnis an Heizöl: 240.000 Liter/Jahr
CO2-Einsparung: 624 Tonnen/Jahr