LK-OÖ: "Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie soll Marktmechanismen endlich akzeptieren"

Resolution der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer OÖ am 20. Juni 2013:

 

Unter dem Titel „Überzogene Biomasse-Förderpolitik gefährdet Investitionen und Arbeitsplätze in der Zellstoff- und Papierindustrie“ startete diese gemeinsam mit der Plattenindustrie eine Negativkampagne zur Biomasseförderung. Schwerpunkt war eine Inseratenkampagne in den Österreichischen Tageszeitungen.

 

Führende Unternehmer der Zellstoff- und Papierindustrie appellieren darin an die österreichische Politik, der überzogenen Förderung der Holzverbrennung ein Ende zu setzen. Anlass der Initiative ist der geplante Bau eines großen Biomassekraftwerkes in Klagenfurt. Heimisches Holz sei zu wertvoll, um vom Wald direkt in ein solches Kraftwerk gefahren zu werden. Laut Papier-, Zellstoff und Plattenindustrie bedroht das geplante Projekt die Holzversorgung der heimischen Zellstoff- und Papierhersteller, sowie auch weiterer Partner in der Wertschöpfungskette Holz, wie der Säge- und der Plattenindustrie.

Die Industrie träumt offensichtlich noch immer von einem längst überholten Holzeinkaufsmonopol mit billigsten Rohstoffpreisen bei einseitig diktierten Lieferbedingungen. Die Forstwirtschaft bekennt sich zur kaskadischen Holznutzung, jedoch nicht zu einem monopolisierten Abnehmermarkt. Die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Oberösterreich fordert daher die Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie auf, die Marktmechanismen auch für sich selbst zu akzeptieren und die unternehmerische Entscheidungsfreiheit der Forstwirtschaft zu respektieren.

Im Zuge der Kampagne will die Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie mit dem Mythos "Wir haben genügend Holz in Österreich" aufräumen. Es wird damit dem Konsumenten suggeriert, dass es schlecht ist, Holz zu verwenden, weil ja zu wenig davon da sei! Die Negativkampagne rückt damit nicht nur die Biomasseförderung in ein schlechtes Licht, sondern macht damit auch die jahrelangen gemeinsamen Bemühungen und Investitionen für eine stärkere Holzverwendung zunichte!

Laut Österreichischer Waldinventur wächst in unseren Wäldern nach wie vor mehr Holz zu als genutzt wird. Es gibt daher ein entsprechend nachhaltiges Potential für gesteigerte Holzmengen aus dem Wald für alle Verwertungsbereiche: die Sägeindustrie, die Papier- und Plattenindustrie und die energetische Nutzung. Das geht allerdings nicht zum von der Papierindustrie erhofften Billigsttarif, sondern nur zu fairen Preisen, mit denen die Waldbewirtschaftung auch unter schwierigen Bedingungen kostendeckend möglich ist. Auch der Waldbesitzer muss aus seinen Produkten den bestmöglichen Wert erzielen können.

Die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer OÖ fordert daher die Industrie auf, auch weiterhin die Bemühungen der Wertschöpfungskette Holz zu unterstützen und zum gemeinsamen, partnerschaftlichen Weg von FHP (Forst - Holz - Papier) zurückzukehren und ihre begrenzten Partikularinteressen zurückzustellen.

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