Nährstoffe im Wald belassen

Eine gesteigerte Nachfrage nach Hackgut, ein höherer Mechanisierungsgrad bei der Holzernte und die Möglichkeit, nasses Hackut kostengünstig zu trocknen, bedingt eine immer häufig werdende Ganzbaumnutzung in der Forstwirtschaft.

Dies bedeutet, dass bei der Holzernte auch Äste, Zweige und Nadeln entnommen und zu Hackgut verarbeitet werden. Die wichtigsten Pflanzennährstoffe (Phosphor, Kalium, Stickstoff, Magnesium und Kalzium) sind im Baum sehr unterschiedlich verteilt. Je kleiner die Fraktion (Äste, Zweige und Nadeln) desto größer ist der Nährstoffgehalt. Der Anteil an Ästen, Zweigen und Nadeln macht beim Baum etwa 22 % der Biomasse aus, diese enthält aber rund 60 % der Nährstoffe. Deshalb werden bei der Entnahme von Holz und Rinde dem Ökosystem Wald weniger Nährstoffe entzogen als bei der Entnahme von Reisig und Ästen unter fünf Zentimeter Durchmesser.

Selbst wenn man versucht diesen Nährstoffentzug mit handelsüblichen Dünger auszugleichen - das dem natürlichen Kreislauf selbstverständlich vollkommen widerspricht - käme es trotzdem zu einem mangelnden Humusaufbau.

Zudem ist das vom "Schlagabraum" gewonnene und anschließend getrocknete Hackgut meist qualitativ minderwertig und führt unter anderem durch den hohen Ascheanfall immer häufiger zu Problemen im Heizbetrieb - besonders bei kleineren Biomasse-Anlagen.

Die früher durch Armut notwendige Waldstreunutzung und Waldweide wurde im Nachhinein kritisiert. Machen wir im 21. Jahrhundert aus Profitgier nicht den gleichen Fehler.

Weitere Informationen: Dipl.-Ing. Albert Steinegger, Landwirtschaftskammer OÖ

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