Ökostrom führt zu sinkenden Strompreisen

Laut einem Artikel im WirtschaftsBlatt vom 4.10.2013 drücken große Mengen von deutschem Ökostrom die Energiepreise. Deutschland wurde nach dem Ausstieg aus der Atomenergie eine dramatische Energieknappheit und damit Verteuerung prognostiziert. Das Gegenteil ist der Fall.

An der deutschen Stromhandelsbörse EEX ist der Börsestrompreis seit 2008 um mehr als 40 % gesunken. Davon profitiert auch Österreich - die Industrie deutlich mehr als Privathaushalte - obgleich wir Österreicher mit € 65,- pro Jahr und Haushalt weniger als ein Drittel als unsere deutschen Nachbarn (€ 220,-) für die Förderung von Ökostrom bezahlen. Die günstigen Einkaufspreise für Strom werden sehr zaghaft bis gar nicht an die Privatkunden weitergegeben. Dank deutschem Ökostrom wird auch bei uns gutes Geld verdient.

Das deutsche Beispiel zeigt, was mit einer engagierten, mutigen und vor allem umweltorientierten Energiepolitik erreicht werden kann. Teilweise herrscht ein Überangebot an Strom an der Börse, dass für die Energieabnahme sogar Geld bezahlt wird.
Ökostromanlagen auf Basis Wind und Photovoltaik liefern leider nicht kontinuierlich und planbar elektrische Energie, dies können neben Speicherkraftwerken nur Biomasse-Ökostromanlagen (Biogas, Holzverstromung, Pflanzenöl- und Bioethanol-BHKWs). 
Anstatt die Erneuerbaren zu verteufeln, wie es die Lobby der Fossilenergie häufig praktiziert, gilt es nun die Stromerzeugung und den Stromverbrauch sinnvoll zu koordinieren. Einheitsstrompreise über den Tag sind hier sicher kontraproduktiv. Es muss sich lohnen, größere Stromverbraucher dann einzuschalten, wenn zu viel Strom im Netz ist. Dies sollte für Haushalte wie für Gewerbe und Industrie möglich sein. Informations- und steuerungstechnisch kann dies heute schon automatisch geregelt werden.

Besonders Biomasse-Ökostromanlagen könnte durch zur Verfügung stellen von Regelenergie in Zukunft mehr Bedeutung zukommen. Biogasanlagen können (Gasspeicher vorausgesetzt) nach Bedarf Strom erzeugen, entsprechend ausgerüstet auch Strom in Methan umwandeln und damit speichern.

Die Zukunft einer umweltschonenden Stromversorgung ist durch ambitionierte Forschung und Innovation möglich und auch leistbar. Deutschland ist bei diesem Thema vorne mit dabei und hat in den letzten Jahren tausende Greenjobs geschaffen.
Die österreichische Regulierungsbehörde E-Control freut sich hingegen, dass solche "Exzesse wie in Deutschland" bei uns verhindert wurden und ist scheinbar hauptsächlich damit beschäftigt, für die Industrie billigsten Strom sicherzustellen.

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