Schultes kritisiert rückwärtsgewandte europäische Energiepolitik

Die geplante EU-Richtlinie betreffend Nachhaltigkeitskriterien für Biomasse sieht zusätzliche bürokratische Hürden und Kosten für die Primärproduktion von Bioenergieträgern vor. Dies stößt auch in Niederösterreich auf breite Ablehnung.

"Die Lobby der 'Fossilisten' sorgt wieder einmal für Verwirrung in der hohen Beamtenschaft der EU. Während eine klare und wirkungsvolle Bewertung der Umweltschäden fossiler Energieträger wie Erdöl und Erdgas fehlt und an neuen Atomstrom-Subventionen gebastelt wird, denkt sich die EU für die Produktion erneuerbarer, umweltfreundlicher Alternativen immer wieder neue Hürden aus. Es ist richtig, dass Europa den Klimawandel nicht alleine stoppen wird, aber ihn nach Kräften durch die Benachteiligung von Bioenergie zu beschleunigen, darf nicht
politisch toleriert werden. Deshalb muss der aktuelle Irrweg beendet werden", zeigt sich der Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Hermann Schultes, empört über die nun bekannt gewordenen Pläne der EU-Generaldirektion Energie.

Biomasse als umweltfreundliche Alternative für mehr Energie-Unabhängigkeit
"Die geplante Einführung dieser widersinnigen neuen Auflagen für die Biomasseproduktion würde zu einer sinkenden Eigenaufbringung erneuerbarer Energieträger in Europa führen. Gleichzeitig machen wir uns noch abhängiger von den volatilen Energiemärkten außerhalb der Gestaltungsmöglichkeiten der EU. Ich frage mich, warum die Kommission wirklich die Öl- und Gaslieferländer durch mehr Importabhängigkeit stützen will? Ich frage mich, warum Wertschöpfungs- und Arbeitsplatzverluste in den ländlichen Räumen riskiert werden? Es wird Zeit, wieder die Interessen der europäischen Bürger zu beachten. Dazu braucht es eine klare Kurskorrektur auf EU-Ebene", fordert Schultes.

An die Adresse der EU-Kommission wurden bereits zahlreiche Bedenken gegen diese Fehlrichtlinie eingebracht, unter anderem eine Deklaration von zwölf Mitgliedstaaten der Donauregion. "Wir werden weiterhin vehement gegen diese absurden Pläne eintreten - im Sinne des Klima- und Umweltschutzes, der Sicherheit und der Wertschöpfung in Europa", stellt Schultes fest. "Notwendig ist die Differenzierung zwischen der bei uns üblichen nachhaltigen europäischen Produktion und ungewissen Herkünften außerhalb Europas", so der Präsident.

APA OTS: 2013-09-12

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